
Eisen und Ferritin

Eisen ist ein Spurenelement und für den menschlichen Körper lebensnotwendig. Es ist u.a. für den Sauerstofftransport als Bestandteil des roten Blutfarbstoffes, dem Hämoglobin, und an der Speicherung von Sauerstoff in der Muskulatur notwendig. Außerdem ist Eisen wichtig für die Blutbildung, für die Funktion verschiedener Enzyme und für zahlreiche Stoffwechselprozesse.
Ferritin ist ein Proteinkomplex, der als Speicherstoff für Eisen dient. Auch kann Ferritin die Blut-Hirnschranke überwinden und dient damit der Sauerstoffversorgung unseres Gehirns, es ist wichtig für unsere geistige Leistungsfähigkeit.
Das Ferritin im Blut dient der Feststellung, ob die Eisenvorräte im Körper gut gefüllt oder verringert sind. Ist dieser Wert zu niedrig, so liegt ein Eisenmangel vor, es kommt zur Blutarmut.
Besonders Kinder und Jugendliche im Wachstum, Sportler, Schwangere und gebärfähige Frauen sind davon betroffen. Diese brauchen durch den Blutverlust während der Periode deutlich mehr Eisen als Männer. Durch die Monatsblutung verlassen durchschnittlich 50 ml Blut und damit jedes Mal 25 mg Eisen den Körper.
Bei den meisten Ärzten und Laboren in Deutschland liegt bei Werten unter 20 µg/l ein Eisenmangel vor. Nur leider wurde dieser Wert anhand des Durchschnitts der deutschen Bevölkerung gemessen.
Wenn man bedenkt, dass ein Eisenmangel die häufigste Mangelerkrankung in der westlichen Welt ist, sollte klar sein, dass dieser Laborwert nun einmal krankhaft tief sein muss.
Beispielsweise hat der Kardiologenkongress in Amerika den Minimalwert von Ferritin auf 100 µg/l festgelegt, genauso wie die europäischen Leitlinien zur Herzinsuffizienz. In vielen Ländern gilt ein Wert von unter 50 µg/l als behandlungsbedürftig. Einige Ärzte konnten schon bei Werten unter 70 µg/l erste Mangelsymptome feststellen.
Da das Element Eisen in fast jeder Zelle unseres Körpers zu finden ist, sind die Symptome bei einem Mangel vielfältig. Auch geht der Eisenverlust meist schleichend voran, sodass die meisten Betroffenen einen Mangel zunächst gar nicht erst wahrnehmen.
Zu den Symptomen gehören:
● Müdigkeit
● Leistungsabfall
● Vergesslichkeit
● Fehlende Ausdauer
● Brüchige Nägel
● Blasse Haut und Schleimhäute
● Kurzatmigkeit
● Haarausfall
● Schwindel
● Infektanfälligkeit

Allerdings kann auch eine Überdosierung bzw. falsche Einnahme fatale Folgen haben, weshalb bei einem Verdacht auf Eisenmangel unbedingt das Ferritin im Blut ermittelt werden muss.
Eine zu hohe Eisenzufuhr kann Gefäße, Herz und Leber angreifen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen, ebenso kann die Bauchspeicheldrüse geschädigt werden und der Betroffene erkrankt an Diabetes.

Der Tagesbedarf von Eisen bei Erwachsenen liegt bei 10-15 mg pro Tag. In der Schwangerschaft kann der Bedarf auf bis zu 30 mg erhöht sein, Sportler benötigen etwa 20 mg täglich.
Verschiedene pflanzliche sowie tierische Lebensmittel enthalten besonders viel Eisen. Besonders gut kann der Körper Eisen aus tierischen Produkten aufnehmen. Vitamin C unterstützt die Eisenaufnahme im Körper zusätzlich. Andere Stoffe hingegen können die Eisenversorgung hemmen. Dazu zählen:
● Oxalsäure (u. a. enthalten in Spinat und Rhabarber)
● Ballaststoffe (u. a. enthalten in Vollkornprodukten)
● Polyphenole und Tannine (u. a. enthalten in Kaffee, schwarzem Tee)
● Phytinsäure (u. a. enthalten in Hülsenfrüchten, Getreide)
● Calcium (u. a. enthalten in Milchprodukten)
Besonders wichtige Eisenlieferanten sind (Werte pro 100 g):
● Blutwurst 29 mg
● Schweineleber 18 mg
● Weizenkleie 15 mg
● Kürbiskerne 12 mg
● Sesam 10 mg
● Linsen 8 mg
● Leinsamen 8 mg
● Haferflocken 5 mg